Freitag, 12. August 2011

Awwwwwww Yeaaaaaah

Gestern habe ich ganz viele Dinge vollbracht und konnte richtig gut schlafen. Erst hab ich stundenlang alles zu Thema 1 abgetippt (15 Seiten in Schriftgröße 10 Garamond...) und dann abends meine MA-Arbeit bzw. die Seiten, aus denen sie bisher besteht, ausgedruckt und durchgelesen. Ein paar Sachen sind mir aufgefallen, die ich noch ergänzen sollte, ein paar verrutsche Fußnoten und Schreibfehler, aber da es eh nur die Rohfassung ist, war es nicht so schlimm, dass diese Fehlerchen noch drin sind.
Danach hab ich endlich eine Einleitung geschrieben. Die werde ich gleich noch mal um die These ergänzen, die ich im Exposé schon formuliert habe, und dann ist der erste Teil soweit fertig. Eigentlich ist er stilistisch gar nicht soooo unterirdisch, obwohl ich einfach geschrieben hab, wie ich gedacht hab. Meine Gedanken sind wohl doch geordneter, als sie sich anfühlen. Ich bin sogar ganz zufrieden mit dem Teil ^___^.

Also heute wird sich noch mal der Einleitung gewidmet und ich versuche, meine Notizen zu Thema 2 abzutippen. Da bei so viel Tippmaterial schnell die Hände weh tun, höre ich jetzt auch auf zu bloggen.

Nur noch so viel - im letzten Semester beschäftigt man sich am Wochenende (meistens) nicht wie andere Studenten mit Alkohol und dergleichen, sondern so:

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Dienstag, 9. August 2011

Abschiedsschmerz mit Ausblick

In den letzten Tagen nehme ich öfter mal etwas sehr Seltsames wahr - Bedauern darüber, dass ich bald nie mehr lernen muss. Zumindest nicht in der Art und Weise, wie ich es jetzt tue. Aber irgendwie auch nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass ich in meinem Leben schon seit 19 Jahren durchgehend lerne. Das hört sich jetzt an, als wäre ich ein Streber 4 life, aber das war ich nie. Ich kann mich bloß total für Dinge begeistern, die meine Neugier wecken und mich geistig anregen und das schafft die Germanistik bei mir immer wieder.

Ich glaube, wenn das Lernen und Schreiben der Masterarbeit vorbei ist, werde ich erst einmal in ein Loch fallen (vor allem, wenn ich nicht bald nach Abschluss des Studiums eine Arbeit finden sollte... aber das ist dann noch ein anderes Loch).
Zwar lerne ich ja auch jetzt schon nur für mich, quasi, denn die Schulpflicht ist vorbei und das Studium habe ich aus freiem Willen aufgenommen. Aber danach werde ich nie mehr Vorschriften darüber bekommen, was ich lernen soll / muss und aus welchem Bereich. Keine Noten mehr für meine Leistungen (auch das wird bestimmt komisch, wenn man 19 Jahre unter Notendruck gestanden hat). Irgendwie hab ich Angst davor, wenn es komplett vorbei ist, obwohl ich natürlich nie aufhören werde, über Sachen, die mich interessieren zu lesen, weil es noch so viel gibt, worüber ich mehr erfahren will. Aber mir wird schon der übliche, institutionell gestützte Lernprozess fehlen.

Manchmal flammt in mir auch die Leidenschaft für das Lernen auf, während ich über den Büchern hänge. Vor allem in den letzten Semestern ist es mir möglich gewesen, das, was ich lese, auf verschiedene Arten zu reflektieren, weil ich jetzt so viele Gebiete der Germanistik kenne, und eigentlich ist es erst seitdem so richtig eine Wissenschaft für mich geworden, mit der ich mich komplett identifizieren kann. Das Gefühl ist echt toll und ich wünsche jedem Studenten, dass er es im Laufe seines Studiums einmal kennen lernt. Ich glaube auch inzwischen, dass man nur das Ziel eines Studiums erreicht hat, wenn man dieses Gefühl bekommt. Das Fach, das man studiert, sollte schon die Berufung sein und seit ich diese Leidenschaft fühle, weiß ich, dass ich mich damals durch eine glückliche Fügung für das richtige Fach entschieden habe. Das macht mich froh.

Jetzt werde ich wieder an meiner Arbeit schreiben. Sie entfaltet sich gerade so richtig und das hebt meine Laune auch.

Mittwoch, 3. August 2011

Meine Hand braucht Urlaub.

Nach einigen blogfreien Wochen melde ich mich nun zurück! In der Zeit, in der ich hier nichts geschrieben habe, ist viel passiert. Ich habe inzwischen die Hälfte meiner Arbeit fertig, fast für die Mündlichen zu Ende gelernt und ein paar schöne Tage mit Freunden verbracht, denn auch das muss mal sein. Akkus müssen ja auch mal aufgeladen werden... Insgesamt war der Juli ein sehr produktiver Monat für mich, weil ich glücklicherweise Ende Juni meine Inspiration wiedergefunden habe.

Leider hab ich in den letzten Tagen so viele Notizen zu meinem 3. Thema (das Groteske) gemacht, dass meine Hand jetzt total schmerzt und ich nicht weiter lernen kann. Dabei muss ich unbedingt noch ein sehr fettes Buch durcharbeiten... ich hoffe, dass das morgen wieder geht. Stattdessen will ich heute an meiner Arbeit schreiben.
Falls ihr euch fragt, warum ich das nicht einfach am Mac mache: Ich habe einen festen Arbeitsablauf. Zuerst schreibe ich die wichtigen Sachen handschriftlich raus, dann tippe ich alles ab und ordne meine Erkenntnisse. Im Anschluss schreibe ich dann noch mal alles handschriftlich in ein Heft, das ich zu dem Thema angelegt habe. So kann ich mir irgendwie alles am besten einprägen, weil ich der visuelle Lerntyp bin. Ich muss dann noch wichtige Sachen bunt unterstreichen und mir mehrmals durchlesen und dann ist das alles in meinem Gedächtnis verankert. Vielleicht möchten ein paar von euch diese Lernmethode mal ausprobieren. Ist zwar relativ viel Aufwand mit dem ganzen Abschreiben, aber mir hilft es sehr beim Auswendiglernen und Verinnerlichen.

Wenn meine Einleitung fertig ist, werden meine Betaleser Mails von mir bekommen. Der Theorieteil steht nämlich so ziemlich, aber ohne eine Einleitung möchte ich es nicht verschicken. Meine provisorische Einleitung muss ich noch mal umschreiben, weil es im Laufe meiner Nachforschungen dank sehr interessanter Sekundärliteratur zu ein paar Umstellungen gekommen ist. Ich bin ganz zufrieden mit dem Teil, nur ein paar Kleinigkeiten fehlen noch. Dann geht's los mit der Analyse - und darauf freue ich mich am meisten =).

Samstag, 25. Juni 2011

Nerd-Mode: ON!

Ahh, es funktioniert wieder. Der gute alte Nerdmodus meldet sich zurück! Das ist ein Zustand, in dem ich total motiviert bin, mir alles leicht von der Hand geht und ich mir Sekundärliteratur kaufe, weil sie mich interessiert! (Falls sie nicht gerade mehr als 20 Euro kostet...) Das könnte daran liegen, dass ich zur Zeit ziemlich beschäftigt bin. Ich brauche unbedingt tägliche Routine und Pflichten, damit ich perfekt funktionieren kann. Zum Glück war ich in den letzten Wochen wegen Nachhilfe ziemlich eingespannt, und der Daily Plan, den ich selber für mich erstellt habe und der über meinem Schreibtisch hängt, motiviert mich ebenfalls zum Arbeiten (nebst meinem Nebula-Hubble-Foto, dem H. Jackson Brown Jr. Zitat und dem Prüfungsbescheid - ich brauche immer solche Sachen, die mich am Laufen halten und das funktioniert bei mir am besten visuell).

Heute hab ich vier Seiten geschrieben, über Fantastik allgemein und über postmoderne Fantastik. Wenn ich mich an meine Arbeit setze und schreibe, dann merke ich, dass wir wie füreinander geschaffen sind und dass wir noch eine tolle gemeinsame Zukunft vor uns haben bis zum 26. September. Momentan formuliere ich ja alles noch ziemlich sloppy, weil es nur die Rohfassung ist, aber wenn ich noch ein paar sprachliche Finessen einbaue, finde ich sie richtig schön. Und ich bin nicht leicht mit Sachen zufrieden, die ich schreibe. Vor allem nicht, wenn sie benotet werden und meine akademische Zukunft von ihnen abhängt. Aber wie schon bei meiner Bachelorarbeit geht es mir total leicht von der Hand und macht mir Spaß. Auf irgendeine Art und Weise genieße ich diese Zeit und versuche mir zu merken, wie sich diese Phase anfühlt; denn es handelt sich ja um meine letzte akademische Arbeit, die ich je schreiben werde (falls ich nicht aus irgendeinem Grund, den ich mir jetzt noch nicht vorstellen kann, irgendwann mal promoviere ... aber das ist eher unwahrscheinlich). Ich sammle gerne Erfahrungen und Gefühle, und wenn ich merke, dass es sich um eine besondere Phase in meinem Leben handelt, versuche ich, besonders bewusst zu leben und zu behalten, wie diese Phase war.
Wundert euch nicht - ich hab ja zu Beginn bereits geschrieben, dass mein innerer Nerd derzeitig wieder putzmunter ist.

Was mich ebenfalls am Leben und bei Laune hält, sind gute Bücher. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich nicht bewusst genug lebe oder eher gesagt, dass ich nicht dankbar genug bin, dass ich überhaupt lebe und all diese Möglichkeiten habe. Ich lese im Moment "Life's That Way" von Jim Beaver, ein autobiographisches Buch mit eMails, die er kurz vor und nach dem Krebstod seiner Frau jeden Abend geschrieben hat. Jim Beaver ist ein Mensch, der sehr intensiv geliebt hat und immer noch liebt, und nie aufgibt. Mir gefällt sein Buch sehr gut. Es ist zwar total traurig, aber es ist sehr interessant, etwas so Persönliches von einem Menschen zu lesen, der viele Facetten des Lebens kennt, positiv und negativ. Wenn ihr einen starken Menschen kennen lernen wollt, dann lest das Buch von Jim Beaver.
Sein Buch hat für mich vor allem die Message, dass es sich lohnt, an eine positive Zukunft zu glauben, und dass man seine Freunde spüren lassen sollte, was man an ihnen hat. Ich hab mich in letzter Zeit öfter mit meinen Freunden getroffen und ohne diese gelegentlichen "Ausgänge" wäre ich nicht so gut drauf, wie ich es bin.

Ich finde mein Leben momentan positiv, bis auf die Absagen bei meiner Jobsuche. Aber das Leben geht immer weiter, und so wie meine Arbeit sich positiv entwickelt, bin ich der festen Überzeugung, dass es hinsichtlich meiner beruflichen Zukunft ähnlich laufen wird.
Aber erst einmal muss diese Arbeit weiter geschrieben und die Prüfung vorbereitet werden. Dann geht's weiter geradeaus.

Sonntag, 19. Juni 2011

Seelen-Exkurs.

Heute wurde ich aus der Bahn geworfen.
Gestern hatte ich endlich das Buch über Benjamin beendet und heute wollte ich zu Ende exzerpieren, aber dann habe ich heute Morgen erfahren, dass meine Brieffreundin Catharina gestorben ist und seitdem kann ich an nichts anderes mehr denken als an sie.
Ich weiß nicht, warum sie so plötzlich aus dem Leben gerissen wurde - aber was ich weiß, ist, dass sie immer ihr bestes gegeben hat, egal bei was. In den sechs Jahren, in denen wir einander kannten, war sie immer gut drauf, egal wie viel Stress sie mit ihrem Studium hatte, und hat immer dafür gearbeitet, dass ihre Träume war werden. Von einigen weiß ich, dass sie es geschafft hat, sie sich zu erfüllen. Bald wäre sie auch mit ihrem Studium fertig gewesen....

Es ist schrecklich, dass Catharina nicht mehr da ist und ich werde ihre munteren Briefe voller Lebensfreude vermissen. Aber ich bin mir sicher: als sie gestorben ist, hatte sie nichts zu bereuen, weil sie immer ihr bestes gegeben hat, für sich und für andere. Sie wurde von vielen Leuten gemocht und mit Sicherheit liebte sie auch sich selbst, denn ihr Leben hat sie auf jeden Fall geliebt.

Ich hatte schon immer vor, hart für meine Ziele zu arbeiten. Cathys plötzlicher Tod hat mir gezeigt, dass man das auch immer tun sollte - damit man so wie sie in meiner Erinnerung weiter leben wird: als eine junge, fröhliche Frau, die das beste aus ihrem Leben gemacht hat, ohne sich und andere dabei zu vernachlässigen.

"If you're doing your best,
you won't have any time to worry about failure."
- H. Jackson Brown, Jr.

Donnerstag, 16. Juni 2011

Müdigkeitsanfälle und Kopfschmerzen

In den letzten Tagen hatte ich nicht so viel zu bloggen.... Seit der Anmeldestress weg ist und ich das Schreiben vom Prüfungsamt habe, weiß ich aber wenigstens, dass ich mir über Banalitäten wie fehlende CP keine Sorgen machen muss und alles richtig gemacht habe während des Masterstudiums!
Zwischendurch gab es noch eine kleine Neuigkeit, und zwar ist die 2. Ausgabe der fusznote erschienen (http://www.fusznote.de), in der auch zwei Rezensionen von mir drin sind. Vielleicht schaut ihr ja mal rein? =)

Seit meinem letzten Eintrag hab ich weiter für den theoretischen Teil exzerpiert. Meine Motivation ist noch nicht besonders erwacht, denn ich finde das Exzerpieren so schrecklich langweilig... okay, man liest interessante Texte über das Thema, aber das stupide Abschreiben führt nicht so richtig zu Begeisterungsanfällen. Eher zu Müdigkeitsanfällen... Mein liebster Teil von wissenschaftlichen Arbeiten ist und bleibt die Analyse der Primärliteratur, wo man alles anwenden kann, worüber man gelesen hat. Vor allem, weil man dann endlich selber was schreiben darf und die Hypothesen belegen kann.

Außerdem hab ich für die Mündliche gelernt. Momentan lese ich über Walter Benjamin. Medientheorie ist eigentlich eines meiner Lieblingsgebiete der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft, aber ich finde es auch echt kompliziert. Deswegen schaffe ich nicht so viel Text auf einmal, weil ich alles erst in meinem Kopf ordnen und in einen Zusammenhang bringen muss, was ich gelesen habe. Genau wie bei meinem vorherigen Punkt, dem Exzerpieren, ist das Interesse da, aber die Müdigkeit tritt öfter mal ein... hier allerdings nicht, weil es so stupide ist, sondern weil es solch ein intensiver Stoff ist. Manchmal fühle ich mich sogar an das Gefühl erinnert, das ich im Matheunterricht hatte, wenn ich was nicht verstanden habe. Es frustriert mich immer vollkommen, wenn ich einen Text nicht verstehe und dann denke ich so lange drüber nach, bis ich es schließlich doch nachvollziehen kann, aber Kopfschmerzen habe. Bei Texten gebe ich nicht so leicht auf wie bei Zahlen ;). Immerhin habe ich da die Aussicht, letzten Endes doch was zu verstehen, was bei Mathe ja nicht immer soooo toll geklappt hat... lassen wir das Thema lieber *hust*.

Inzwischen bin ich 25. Wie ich finde, ein schönes Alter, um einen Abschluss zu machen. So schön rund =).
Heute Abend lese ich noch ein bisschen über Benjamin. Den Teil des Buches brauche ich zwar nicht unbedingt für die Prüfung, aber Kontextwissen ist ja nie verkehrt und außerdem geht es um Baudelaire und der hat mich schon immer fasziniert. Benjamin anscheinend auch.

Sonntag, 29. Mai 2011

Fantastik. Und alles, was dazu gehört...


In den letzten Tagen habe ich mich ein bisschen mehr um meine sozialen Kontakte gekümmert als um die Arbeit, denn das sollte man nie vergessen: ohne Freunde wäre das Leben einfach nur schrecklich! Finde ich zumindest...

Aber natürlich wabert die Arbeit die ganze Zeit in meinem Hinterkopf rum und ich mache mir ständig Gedanken und manchmal auch Notizen darüber. Außerdem habe ich noch gar nicht darüber gebloggt, was ich in den letzten Tagen so alles gemacht habe, denn ganz untätig war ich nicht.

Erst einmal hab ich meine ganzen Bücher, die ich aus der Bibliothek geholt habe (siehe Bild), durchgeschaut (zumindest die Inhaltsverzeichnisse) und so geordnet, dass ich weiß, in welcher Reihenfolge ich sie bearbeiten muss.
Zuerst lese und exzerpiere ich über das Thema Fantastik im Allgemeinen. Das sind sechs Bücher und in den nächsten Tagen meine ständigen Begleiter. Heute habe ich schon mal damit angefangen, aber ich bin noch nicht besonders weit gekommen. Irgendwie schaffe ich unter der Woche immer mehr als am Wochenende, das ist bestimmt was Biologisches! ;D Jedenfalls möchte ich damit in spätestens zwei Wochen fertig sein, Ende kommender Woche wäre noch besser. Am Ende mehr Zeit zum Nachbearbeiten der Rohfassung zu haben, wäre sehr schön.
Mein Plan für die kommende Woche ist also das Exzerpieren zum Thema fantastische Literatur.

Ab morgen nehme ich dann wieder meine Lerndopingmittel ein.... dann erzähle ich euch mehr dazu, vielleicht können meine Tipps ja auch dem einen oder anderen helfen. Bei mir funktioniert es ziemlich gut...
Einen Zweitkorrektor habe ich übrigens gefunden. Alles in trockenen Tüchern also und keine Sorgen mehr, ob es mit dem Anmelden auch klappt. Dienstag gehe ich ins Prüfungsamt und gebe alles ab.

Donnerstag, 26. Mai 2011

Die Germanistik, die Anglistik, meine Nerdhobbys und ich

Heute war draußen weniger Federrauschen (obwohl die Vögel in den Fichten immer noch singen) und umso mehr Blätterrauschen angesagt. Obwohl es total windig war, war ich mit meiner Mutter in der Stadt, weil wir ein paar Dinge zu erledigen hatten. Ich musste zum Beispiel einen Brief abschicken und wollte eine neue Nachhilfeanzeige aufgeben. Leider wollte die Frau beim Stadtspiegel das Dreifache des sonstigen Preises haben, woraufhin ich es erst einmal gelassen habe. Zu Hause haben wir dann beim Stadtspiegel in Bottrop angerufen und die verlangen nur den üblichen Betrag, den ich schon seit ewigen Zeiten bezahle... also werde ich da nächste Woche mal hinfahren. Masterarbeit schreiben geht nun mal nicht, ohne auch ein bisschen Geld nebenbei zu verdienen, denn irgendwann möchte man ja zwischendurch mal was Schönes machen, wie mit Freunden weggehen oder einen Film im Kino anschauen...

Patricia hatte gestern in ihrem Kommentar angedeutet, dass sie gerne auch allgemeinere Unierlebnisse von mir lesen würde, als nur die, die meine Arbeit betreffen. Ich hab mir gedacht, dass es vielleicht auch andere Leser interessieren könnte, und deswegen werde ich jetzt ein paarmal Exkurse betreiben, die aber trotzdem noch etwas mit meiner Arbeit zu tun haben.

Ich hatte das Glück, dass ich meistens Kurse wählen konnte, die mich interessiert haben oder in denen ich über Themen schreiben konnte, für die ich mich auch privat begeistere. Meine Nerdhobbys konnte man auch in wissenschaftliche Texte einbauen und deswegen hab ich meine beiden Fächer, Anglistik und Germanistik, auch so lieb gewonnen! Ein Hoch auf kulturwissenschaftlich-literaturwissenschaftliche Themen! Bevor ich jetzt in Lobeshymnen und Liebesschwüre ausbreche, möchte ich dann doch lieber mal zum Kern der Sache kommen und zwar zu den Themen, die ich bearbeitet habe.
Ich glaube, das erste Mal, dass ich über Fantasy geschrieben habe, war im 3. oder 4. Semester Germanistik. Genau weiß ich es nicht mehr. Jedenfalls hatte ich ein Seminar über Massenkultur und da bot sich das Thema "Harry Potter" geradezu an. Ich habe in meiner Hausarbeit über fantastische Literatur geschrieben und woher dieser Hype um das Genre kommt. Mein Beispiel dafür waren Harrys Abenteuer. Die Literaturrecherche von damals war mir auch jetzt eine große Hilfe, da ich damals ein sehr nützliches Buch aufgetrieben habe. Viele Essays konnte ich damals nicht gebrauchen, dafür jetzt aber umso mehr. Übrigens war diese Veranstaltung nicht die einzige, in der ich über dieses Thema schreiben konnte: in der Anglistik habe ich sogar ein ganzes Seminar über Harry Potter besucht und dort über die Elemente des Artusmythos in den Romanen geschrieben (die übrigens in der britischen Fantastik generell weit verbreitet sind... und wie die Germanisten bzw. Mediävisten unter uns wissen, nicht nur dort).
Meine zweite Leidenschaft sind Superhelden und vor allem Superman bzw. die TV-Serie Smallville, in der Clark Kent zu Superman wird. Im einem Seminar über Helden habe ich das dann ausgenutzt und zum ersten Mal ein Essay über Smallville geschrieben. Darin habe ich Clark Kent als Helden charakterisiert. Später hatte ich in der Anglistik noch zwei Mal die Möglichkeit, über meine Lieblingsserie zu schreiben: im superheroes-Seminar (über Chloes Wichtigkeit für den Smallville-Plot als Clarks sidekick) und im power and paranoia-Seminar. In letzterem ging es eigentlich um die Vierziger Jahre in den USA - aber wo Mia einen Weg finden will, über ihre Interessen zu schreiben, schafft sie es auch! Und zwar hab ich einfach über die Film Noir-Episode von Smallville geschrieben, die in den Vierzigern spielt und die Paranoia von früher mit der Gegenwartshandlung in der gleichen Episode verglichen und herausgestellt, dass heute die Hoffnung dominiert und nicht mehr die Angst. Das Thema war wirklich sehr interessant.
In einem Seminar über 9/11 habe ich übrigens über Family Guy geschrieben. Die Möglichkeiten sind also schier unendlich... man muss nur kreativ sein. ;)

Wie ihr seht, muss ein Anglistik- oder Germanistikstudium nicht trocken sein. Man kann seine Veranstaltungen (meistens) so wählen, dass man größtenteils interessiert daran teilnehmen kann und auch die eigenen Vorlieben nicht außer Acht gelassen werden. Der Nachteil ist zwar, dass die Lieblingsserie oder das Lieblingsbuch durch die ganze Forschung ihre Unterhaltungswert-Unschuld verlieren - aber die Vorteile sind ganz klar, dass sie auch eine ganze Ecke interessanter werden und man mehr über die kulturellen, historischen oder gesellschaftlichen Hintergründe erfährt. Manche Leute sagen immer, dass sie sich ihre Lieblingssachen damit zerstören, aber ich sehe da nur den Erkenntnisgewinn. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.
Ich jedenfalls mag Smallville, Harry Potter und Family Guy noch immer und keine wissenschaftliche Betrachtung kann daran was ändern!

So, ich hoffe, der kleine Exkurs hat euch gefallen. Jetzt wisst ihr so ein bisschen, was ich gemacht habe, bevor ich schließlich bei der Mythosforschung gelandet bin, die ich vorher in meinen Hausarbeiten nur angekratzt hatte. Ich überlege mir schon mal, was ich euch noch so erzählen könnte, aber das war erst einmal das wichtigste, denke ich. Für Anregungen eurerseits bin ich natürlich offen!

Mittwoch, 25. Mai 2011

Primärliteratur ~ Romantik!

Heute hab ich meine Primärliteratur zu Ende gelesen. Zwar die aus dem Bereich "Urban Fantasy", aber trotzdem möchte ich zuerst über die Romantik bloggen. Passt chronologisch besser ^_-

Meine Primärliteratur besteht aus zwei romantischen Erzählungen. Zuerst ein paar Worte dazu, warum ich mich gerade für diese beiden entschieden habe.
Die Romantik interessiert mich vor allem, weil mir die Inhalte der Erzählungen gefallen. Die Verbindung von Mensch und Natur, die Hoffnung auf das Wiedererlangen des paradiesischen Urzustandes und die Nähe zum Märchen, die einem in vielen Texten begegnet, um ein paar Beispiele zu nennen. Über Märchen habe ich schon mehrmals geforscht und Referate gehalten, deswegen fühle ich mich der thematischen Umgebung der Märchen ziemlich wohl.

Für E.T.A Hoffmann habe ich mich entschieden, weil mir der Stil seiner Erzählungen generell gefällt; er schreibt immer ziemlich unkonventionelle Sachen und webt viele Themen mit ein. In der Sekundärliteratur begegnete mir dann "Der goldne Topf" und ich entschloss mich, es zu lesen. Darin wird zwar die Auffassung der meisten Romantiker, dass das Paradies wiederkommen wird, ziemlich überzogen und parodistisch dargestellt, aber gerade das ist ziemlich erfrischend an Hoffmanns Werk. Das Vorkommen von Atlantis, die sprechenden Tiere und der Student Anselmus, der sich am Ende für eine Geliebte entscheiden muss: die Schönheit aus einer Parallelwelt oder die bürgerliche Veronika ... all das macht den goldnen Topf zu einer lebhaften Lektüre. Viele Leute haben ja keine Lust, Werke zu lesen, die schon so alt sind wie dieses (1814), aber ich kann diese Novelle nur weiter empfehlen! Vor allem, falls jemand mal etwas anderes lesen möchte als nur moderne Literatur. Das Spannungsfeld Natur-Stadt ist hier vorhanden, weil sich Anselmus für ein Leben entscheiden muss: in Leipzig oder Atlantis.

Auch auf "Undine" von Friedrich de la Motte Fouqué bin ich in der Sekundärliteratur gestoßen. Der Autor war mir vollkommen fremd trotz vieler Jahre Germanistikstudiums und deswegen war ich auch etwas neugierig. In Undine trifft ein Ritter zufällig auf eine Fischerfamilie, die auf ihrer abgelegenen Landzunge seit einigen Jahren ein Findelkind beherbergt und verliebt sich in die geheimnisvolle Undine. Als er sie mit in die Stadt auf seine Burg nimmt, beginnt Undines Leidensweg. Viele Menschen, auch der Ritter, empfinden trotz ihrer Gutherzigkeit oftmals Grauen für sie, weil sie in Wahrheit eine Nymphe ist und ihre wahre Natur nicht unterdrücken kann. Zudem entsteht ein Spannungsverhältnis, weil eine Frau aus der Stadt den Ritter ebenfalls liebt. Natur und Stadt werden von de la Motte Fouqué besonders stark kontrastiert, vor allem auch, weil Undine darunter leidet, dass die Burgbewohner sie fürchten. Diese Erzählung hatte ich relativ schnell durch, ich habe sie wirklich gerne gelesen und freue mich schon auf die Analyse.
Vielleicht lese ich noch mehr von ihm. Ich finde es schade, dass er im Germanistik-Studium nicht in den Kanon aufgenommen wurde und dass ich nie etwas über ihn gelernt habe.

Falls ihr jetzt auch Lust bekommen habt, mal ein paar romantische Erzählungen zu lesen: das gibt es alles für wenige Euro als Reclam-Ausgabe! Ich kann es nur empfehlen. Außerdem ist die Romantik eine ziemlich interessante Epoche, über die es Spaß macht, mehr zu erfahren. Dazu gibt es auch Bücher für Nicht-Literaturwissenschaftler, die man auch ohne Vorwissen gut lesen kann. Es wäre toll, wenn ich ein paar von euch auf den Geschmack gebracht haben sollte, denn ältere Literatur muss nicht immer so langweilig sein wie die Sachen, die in der Schule gelesen werden (da hat mir nämlich auch fast nichts von gefallen...).
Cheers ^^

Dienstag, 24. Mai 2011

And so it begins....

Heute war es soweit! Ich hab die Unterschrift vom Dozenten bekommen und somit geht die Deadline am 24.05.2011 los.
Natürlich bin ich direkt nach der Sprechstunde in die Bibliothek gegangen, um mir noch mehr Literatur zu holen (auch für die Masterprüfung zum Einlesen). Habe auch einige vielversprechende Bücher gefunden. Ich habe vor, mich morgen mit der Literatur zu beschäftigen und zu schauen, inwiefern ich meine Bibliographie noch erweitern muss.

Mein Titel wurde noch etwas umgestellt, um wissenschaftlicher zu klingen. Er lautet jetzt offiziell:

"Vom Paradies der Natur in die Wirklichkeit der Städte. Mythologische Referenzen in der fantastischen Literatur der Romantik und der Urban Fantasy der Gegenwart."

Freitag lasse ich mir dann meine Gesamt-CP bestätigen. Einen Zweitgutachter muss ich auch noch finden und seinen Namen eintragen. Werde morgen mal mit der Suche beginnen... leider wusste ich es nicht eher, weil mir bei der Bachelor-Arbeit automatisch einer zugewiesen wurde. Aber das bringt mich jetzt auch nicht um, denn irgendeiner muss es ja machen, ich bezahl ja nicht umsonst Studiengebühren (gut, dass wir das noch sagen können und Beschwerden damit legitimieren können...). Danach heißt es warten auf den bedrohlichen Brief vom Prüfungsamt, in dem mein Thema bestätigt wird...

Montag, 23. Mai 2011

Der Titel

Ich finde es immer unheimlich schwer, einen Titel für eine Arbeit zu finden.... vor allem, weil er feststehen muss, bevor man geschrieben hat. Natürlich hat man schon eine Gliederung und weiß eigentlich, wie die Argumentation ablaufen soll und was wohl am Ende dabei rauskommen wird, aber meistens hatte ich kurz vor Schluss bei Hausarbeiten immer die zündende Idee für den Titel.
Bei der Masterarbeit muss er aber, wie bei der Bachelorarbeit, schon vorher feststehen und darf danach nicht mehr verändert werden. Eine echte Herausforderung, die mich wochenlang überlegen ließ, wie ich meine Arbeit nun letzten Endes betiteln würde...

Das ist das Endprodukt meiner Gedanken:
"Die Verlagerung des Mythos vom natürlichen Paradies in die Alltäglichkeit der Stadt. Mythologische Spurensuche in der fantastischen Literatur der Romantik und der Urban Fantasy der Gegenwart."

Ich habe mich für diesen Titel entschieden, weil man erstens rauslesen kann, was der inhaltliche Schwerpunkt meiner Arbeit sein soll (Mythosforschung und Natur vs. Stadt) und zweitens auch der zeitliche Schwerpunkt schon bestimmt wird. Die Romantik habe ich ausgewählt, weil in dieser Epoche die Utopie an großer Bedeutung für die Autoren gewonnen hat, und die Gegenwart wegen des Kontrasts. Zwar werden Mythen immer noch von Autoren eingebaut, aber immer öfter spielen diese Romane in Städten - deswegen entstand die Untergattung Urban Fantasy. In meiner Arbeit möchte ich verdeutlichen, wie es dazu kam und warum, und inwiefern sich der Umgang mit dem Mythos bei romantischen und gegenwärtigen Autoren unterscheidet.
Mich interessiert das Thema vor allem, weil die gleichen Mythen verwendet werden, allerdings auf eine vollkommen unterschiedliche Art und Weise. Die geistigen Strömungen und gesellschaftlichen Veränderungen, denen dies zugrunde liegt, herauszustellen, wird einige Zeit in Anspruch nehmen, aber mir macht es persönlich sehr viel Spaß, geistesgeschichtliche Texte zu lesen, weil ich mich auch für Philosophie interessiere. Ich freue mich schon auf die Ergebnisse und auf das Schreiben an sich auch.

Willkommen bei Federrauschen~!


Heute möchte ich meinen neuen Blog beginnen und ihn euch zunächst etwas vorstellen, damit ihr wisst, was euch erwartet!

Dieser Blog soll mich auf meinem Weg zum Master of Arts begleiten. Ich bin jetzt im letzten Semester und habe noch eine mündliche Prüfung und die Masterarbeit vor mir. Vor allem möchte ich hier über meinen Schreibprozess bloggen, aber auch die mündliche Prüfung werde ich nicht außen vor lassen. Wichtiger ist mir jedoch, dass ich an diesem Ort über das Schreiben reflektieren kann. Ich hatte das Glück, mehrmals an Veranstaltungen des Schreibzentrums teilnehmen zu können, und dort habe ich sehr viel gelernt - unter anderem, wie man durch das Reflektieren des eigenen Schreibverhaltens Schreibblockaden vorbeugen kann. Und wie könnte man das besser schaffen als in einem Blog? ^^

Ich habe vor, regelmäßig zu bloggen, bevor ich anfange zu schreiben und dann noch einmal, wenn ich fertig bin. Natürlich muss das nicht jeden Tag so ablaufen, aber so sieht mein Plan aus.

Nun zum Blognamen - warum Federrauschen?
Viele meiner Freunde wissen, dass Federn und Flügel für mich Symbole der Freiheit sind, und mein Weg zum akademischen Grad ist mein eigener Weg zur Unabhängigkeit.
Eines Tages lag ich, wie so oft, auf meinem Bett und dachte über alles mögliche nach. Plötzlich flogen einige Vögel aus der Fichte, die ich von meinem Fenster aus sehen kann, los. Ich sah die Vögel nicht, hörte aber deutlich ihren Flügelschlag und dieses wunderschöne Geräusch, das durch den Flügelschlag entsteht. Ich suchte ein Wort für dieses Geräusch und mir fiel "Federrauschen" ein. Das Wort gefiel mir so gut, dass ich es mir gleich notierte, weil ich es schön fand als Name für irgendwelche URLs. Und voilà... zu diesem Blog passt der Name ziemlich gut, in doppeltem Sinn: denn schließlich kann man mit einer Feder auch schreiben.

Morgen wird die Arbeit angemeldet, heute werde ich mich noch einmal mit ihr und dem Titel auseinander setzen, bevor es soweit ist. Dann geht es also los.... und dieser Blog wird mich dabei begleiten. Und hoffentlich auch ein paar regelmäßige Leser.

Ich hoffe, ihr werdet Federrauschen mögen!~ ^_^