Montag, 23. Mai 2011

Der Titel

Ich finde es immer unheimlich schwer, einen Titel für eine Arbeit zu finden.... vor allem, weil er feststehen muss, bevor man geschrieben hat. Natürlich hat man schon eine Gliederung und weiß eigentlich, wie die Argumentation ablaufen soll und was wohl am Ende dabei rauskommen wird, aber meistens hatte ich kurz vor Schluss bei Hausarbeiten immer die zündende Idee für den Titel.
Bei der Masterarbeit muss er aber, wie bei der Bachelorarbeit, schon vorher feststehen und darf danach nicht mehr verändert werden. Eine echte Herausforderung, die mich wochenlang überlegen ließ, wie ich meine Arbeit nun letzten Endes betiteln würde...

Das ist das Endprodukt meiner Gedanken:
"Die Verlagerung des Mythos vom natürlichen Paradies in die Alltäglichkeit der Stadt. Mythologische Spurensuche in der fantastischen Literatur der Romantik und der Urban Fantasy der Gegenwart."

Ich habe mich für diesen Titel entschieden, weil man erstens rauslesen kann, was der inhaltliche Schwerpunkt meiner Arbeit sein soll (Mythosforschung und Natur vs. Stadt) und zweitens auch der zeitliche Schwerpunkt schon bestimmt wird. Die Romantik habe ich ausgewählt, weil in dieser Epoche die Utopie an großer Bedeutung für die Autoren gewonnen hat, und die Gegenwart wegen des Kontrasts. Zwar werden Mythen immer noch von Autoren eingebaut, aber immer öfter spielen diese Romane in Städten - deswegen entstand die Untergattung Urban Fantasy. In meiner Arbeit möchte ich verdeutlichen, wie es dazu kam und warum, und inwiefern sich der Umgang mit dem Mythos bei romantischen und gegenwärtigen Autoren unterscheidet.
Mich interessiert das Thema vor allem, weil die gleichen Mythen verwendet werden, allerdings auf eine vollkommen unterschiedliche Art und Weise. Die geistigen Strömungen und gesellschaftlichen Veränderungen, denen dies zugrunde liegt, herauszustellen, wird einige Zeit in Anspruch nehmen, aber mir macht es persönlich sehr viel Spaß, geistesgeschichtliche Texte zu lesen, weil ich mich auch für Philosophie interessiere. Ich freue mich schon auf die Ergebnisse und auf das Schreiben an sich auch.

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